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Sonntagsgedanken: Markus 3,35

Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. (Markus 3,35)

Gott bekommen wir nie „solo“. Wenn ich Gott den Vater kennen lernen will, geht das nur durch die Vermittlung von Jesus. Wenn ich Gemeinschaft mit Jesus will, geht das nur zu den Bedingungen des Vaters: „Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder …“
Aber auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir als Christen mit anderen Christen leben, „laufen“ nicht losgelöst von Christus. Bonhoeffer betont in Gemeinsames Leben zweierlei:

  1. „Ein Christ kommt zum andern nur durch Jesus Christus“. Durch seinen Tod am Kreuz ermöglicht Christus nicht nur die Beziehung zwischen Mensch und Gott, sondern auch die Beziehung zwischen Christ und Christ wird durch ihn erst möglich. Bonhoeffer: „Nur in Jesus Christus sind wir eins, nur durch ihn sind wir miteinander verbunden.“
  2. Umgekehrt brauche ich auch andere Christen, um meine Beziehung zu Gott zu leben. Diese Beziehung lebt davon, dass Gott mich in seinem Wort, der Bibel, anredet – aber das nehme ich oft nur durch den Bruder wahr. Bonhoeffer: „Der Christus im eigenen Herzen ist schwächer als der Christus im Worte des Bruders; jener ist ungewiss, dieser ist gewiss.“

In Markus 3 macht Jesus deutlich: Ich kann nur in Gemeinschaft mit ihm leben, wenn ich auch dem Vater gehorsam bin, also tue, was dieser sagt. Meine Beziehung zu Jesus leitet sich nicht ab aus meiner Zugehörigkeit zu einer Familie, einer religiösen Tradition, einer „christlichen“ Kultur ab. Sondern davon, dass er mich gerufen hat und ich ihm nachfolge.
Diese Definition grenzt manchen aus, der sich ganz sicher war (Vers 31) – und sie schließt viele ein, die nie damit gerechnet hätten (34). Sie – wir – sind nun nicht mehr „das Volk“ (32), sondern in Jesu Augen „Bruder, Schwester, Mutter“. Was spricht uns Jesus da zu!

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